Ableismus zur Primetime – das wird man doch noch sagen dürfen: Nein!

Eltern mit Behinderungen

Samstag Abend.
Nach unzähligen Runden Zicke Zacke Hühnerkacke, Tränen weil an diesem Tag kaum etwas harmonisch war oder wie geplant funktioniert hat, liege ich im Bett und schalte den TV an.

Beim zappen sehe ich Take That und bleibe einen Moment hängen. Das Ehepaar Schweinsteiger wird angekündigt. Wetten dass…. Thomas Gottschalks letzte Show.
Ich schaue zu. Warum? Keine Ahnung.

Schweinsteigers plaudern ein wenig und Anna Ivanovic erzählt, dass ihr Mann ihr zu Hause hilft. Ich schlucke. Denke: Wir waren dich schon so viel weiter. Nun gut. Ich bin dankbar, dass mein Mann zu Hause nicht hilft. Sondern einfach hier lebt und wir die Aufgaben aufteilen.

Gottschalk erklärt den beiden die Kinderwatte. Auf die Bühne kommt ein strahlender Junge. Gefahren. Im Rollstuhl. Gottschalk beginnt zu reden…. „

Du bist im Rollstuhl, aber du bist ein aufgewcktes und lustiges Kerlchen….., obwohl du den ganzen Tag an den Rollstuhl gefesselt bist,….. welche Krankheit hast du?

Mir. Wird. Schlecht.
Ich schalte um.
Ich kann mit dir Kinderwette nicht mehr ansehen.

;Wie schade, denn der Junge hat eine tolle Wette – er fährt im Handstand auf dem Skateboard.
Aber dieser Ableismus zur Primetime, war zu viel für mich.
Ableismus in seiner klassischsten Form.

Der große Aufschrei aber, bleibt aus. Laura Gelhaar hat einen Ausschnitt als Reel geteilt. Wichtig ist dazu die Captain zu lesen.

Aber was geschieht?
Thomas Gottschalk wird in Schutz genommen. Man dürfe ja gar nichts mehr sagen. Er sei eine andere Generation usw. Mir wird wieder schlecht. Anstelle davon Kritik anzunehmen, sich zu hinterfragen hab’s daraus zu lernen, sind Menschen nun beleidigt. Seine Aussagen werden gerechtfertigt. Das zeigt leider immer noch, wie wenig die Gesellschaft von Ableismus versteht, oder weiß was das genau ist.  12 Millionen Menschen sahen die Show.

Nicht nur Thomas Gottschalk hätte geschult gehört. Auch die verantwortlichen des ZDFs. Sprache ist mächtig,

An den Rollstuhk gefesselt, … zu einem Jungen der einen Handstand auf dem Skateboard macht. Ein Rollstuhl isr ein Hilfsmittel und macht mobil .

Und ja, auch Eltern oder Menschen mit Behinderungen können ableistisch sein. Auch hier ist es wichtig achtsam zu sein und einfach zuzuhören und immer weiter zu lernen.

Hätte ich besser weiter zicke Zacke Hühnerkacke gespielt. Als diese „Kacke“ anhören zu müssen.

Edith:

Bitte schaut euch diese Erklärung noch an. Der Beitrag wurde erst nach Veröffentlichung hier

 

Eure

wheelymum

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