Etwas verspätet aber dafür von Herzen
Nach einer Nacht, in der ich so mittelmäßig gut geschlagen habe, wache ich voller Vorfreude auf. Wenn das nächste CTG auch stabil ist, darf ich wieder hoch auf Station. Auf mein Zimmer. Mein aktuelles zu Hause. Dort stehen Weihnachtsplätzchen von Mother Birth, es duftet nach meinem leckeren Adventstee, die Spieluhr für die kleine Schildkröte erwartet mich uns an der Heizung hängen ganz , ganz viele liebe Bilder und liebe Grüße. Von meiner Familie, Freunden und von euch. Dem Onlineclan, der mich immer wieder daran erinnert, dass Anteilnahme, Mitgefühl und Freundschaft, keine Grenzen oder Entfernung kennt.
Das Ctg ist gut und wir werden tatsächlich direkt danach hoch verlegt. Freundliche und bekannte Gesichter nehmen mich in Empfang und danach gibt es erst einmal ein Frühstück. Auch wenn die Zeit hier im Krankenhaus noch so anstrengend und kräftezehrend ist, jeden Abend mache ich die Übung mit dem kleinen Glück. Und fast jeden Abend ist das Frühstück ein Teil davon. Frische Brötchen vom Bäcker – jeden Tag. Dafür bin ich so dankbar und freue mich tatsächlich jeden Morgen darauf.
Danach findet so etwas wie Klinikalltag statt. Die Infusion läuft, Visite kommt, die ersten Mitarbeiter kommen zu uns ins Zimmer und verabschieden sich: “Guten Rutsch und bis nächstes Jahr. Grüßen sie ihre Familie und den roten Blitz“
Es klopft an der Tür und Junior kommt mit seinem Roller (Amazon – Partnerprogramm), den er zum 3. Geburtstag bekam, hereingesaust. Nach einigen Tagen sehen wir uns endlich wieder. Er reißt mein Shirt nach oben und küsst den Bauch. „Hallo kleine Maus jetzt bin ich wieder bei dir. Und weißt du was, heute Abend geh ich gar nicht nach Hause, ich schlafe hier bei dir. Also ganz in der Nähe“
Der Herzmann kommt nach und begrüßt uns. Die beiden haben Essen mitgebracht und wir genießen einen wunderschönen Nachmittag und Abend. Es wird gespielt, gekuschelt, geredet, vorgelesen, …. die Zeit vergeht wie im Flug. Am Abend öffnen wir die Überraschungstüte einer Freundin und entdecken darin Sylvesterdeko. Wir schauen zusammen den Sandmann an und dann verabschieden sich meine Männer in die Jugendherberge direkt gegenüber der Frauenklinik. Ich poste noch etwas auf Instagram und schlafe danach müde, erschöpft aber unheimlich glücklich nach der Thrombose spritze ein.
Um 0:03 wache auf und wünsche meiner Zimmernachbarin ein gutes neues Jahr. Draußen ist ein riesiges Feuerwerk, der ganze Himmel leuchtet – über 60 Min lang. Das Baby im Bauch ist ganz aufgeregt und der Herzmann ruft mich an. Junior wollte unbedingt geweckt werden, aber als es dann soweit war, war er einfach nicht wach zubekommen.
Hallo 2018!
Wir haben es geschafft. Seit Oktober bist du unser großes Ziel.
Mir laufen ein paar Glückstränen über die Wange.
Am nächsten Morgen kommen Junior und der Herzmann um halb 9 zu mir. Das erste Ctg ist vorbei und wir können gemeinsam Frühstücken. Das gab es schon seit Monaten nicht mehr. Diese kleinen Momente zeigen mir, wie belastend diese Situation für alle ist und gleichzeitig zeigen sie mir auf, wie wichtig und wertvoll Routinen und Alltag für uns alle sind. An diesem Neujahrstag passiert nicht viel: Essen, schlafe, kuscheln, spielen, malen, bauen die neuen neuen Lego Junior Carszusammen ( Link zum Amazon Partnerprogramm) basteln, TV schauen und Baby kuscheln. Wir machen uns alle einen heißen Kaba mit Milchschaum und genießen einfach nur die Zeit zusammen. Und es war der schönste Start ins neue Jahr den wir uns hätten wünschen können.
Ohne euch, eure Hilfe und die Organisation von Beate, wäre das nicht möglich gewesen. Ich kann meinen Dank nicht in Worte fassen, aber ich kann euch mit ein paar wenigen Eindrücken (Wir haben die Zeit viel zu sehr genossen um an regelmäßige Bilder zu denken) daran teilhaben lassen.
Danke liebe Menschen hier im Internet für eure Unterstützung
P.S. Wer mehr Eindrücke sehen möchte, der kann mir auf Instagram folgen. Das ist aktuell das Medium, welches ich am einfachsten und häufigsten mit neuen Infos füttere.
Eure

Es freut mich, dass Ihr so schöne Momente hattet.
<3 Ja, Lydia, diese sind einfach unbezahlbar