geschrieben am 17 Nov. 2015
Vor 3 Jahren wusste ich nicht, das es solch einen Tag gibt. Durch meine Arbeit kannte ich einige Frühchenkinder, aber es hierfür einen speziellen Tag gibt, war mir nicht bekannt.
Heute 3 Jahre später, denke ich an diesen Tag. Unser Sohn ist ein Frühchen. Kein dramatisch frühes Frühchen, aber dennoch hatte er einen schweren Start und einen sehr schelchten Apgar Score.
2 Nächte auf der Fips (Frühchenintensivstation) und danach 2 Wochen Auftenhalt auf der Neantologie haben uns viel Kraft gekostet, aber auch Hoffnung gegeben. Durch meine Zeit in der ich 12 Wochen in der Frauenklinik lag, habe ich noch wesentlich kleinere, zerbrechliche kleine Wunder erlebt. Ich teilte mir 3 Wochen ein Zimmer mit einer Mama, deren Kind in der 25 SSW mit 569g zur Welt kam. Solche Erlebnisse prägen.
Niemand ist zu klein um ein Kämpfer zu sein.
Wir wurden Mitglied im Verein „Das Frühchen“ und nehmen 2x im Jahr an den Treffen teil. Seit unserer Sohn als Frühchen auf die Welt kam, sind wir dankbar, dass es diesen Tag gibt, dass wir spüren das wir nicht alleine sind und das uns das Leben zeigt wie stark unsere Kinder sind.
Wir hatten großes Glück und unser Sohn holte im ersten Lebensjahr alles auf. Seit seinem ersten Geburtstag ist er ein „normales Kind“. Was auch immer dieser Begriff bedeuten mag.
Ca. 60.000 Frühchen werden jedes Jahr in Deutschland geboren. Mit einer besonderen Beleuchtung, werden am 17. November weltweit berühmte Bauwerke in lila Licht getaucht. Mit der Aktion „Light it up purple!“ die von der amerikanischen Organisation „March of Dimes“ ausgeht, soll so auf das Thema Frhgeburt aufmerksam gemacht werden.
Gut, dass die Medizin inzwischen so weit ist, dass Frühchen so gut versorgt werden können. In meiner Grundschule waren drei von 10 Kinder durch falsche Dosierung von Sauerstoff erblindet. Gut, dass das inzwischen nicht mehr so häufig vorkommt.