Pech gehabt – oder wie gute Pläne an schlechten Umständen scheitern

Manchmal spielt das Leben ein seltsames Spiel, oder besser gesagt unterschiedliche Umstände mit mir und uns.  Gleichzeitig frage ich mich wie viel Pech, einem am Fuß kleben kann. Ich muss zugeben, dass dieser Beitrag hochemotional für mich ist, auch wenn kein gesundheitliches Problem zu Grunde liegt oder es jemandem im nahen Umfeld richtig schlecht geht. Belastend und sehr teuer ist die Situation aber allemal. Also von vorne: 

 

Bereits im November stand unser Auto in einer Werkstatt in der es gebrannt hat. Unser Auto war danach ein Totalschaden, doch der Werkstattbesitzer war unterversichert und unser Schaden wurde nicht übernommen. So haben wir nun fünf Monate ein neues Auto gesucht, in dem wir alle Platz haben und mein E – Rollstuhl eingeladen werden konnte.

Die Osterferien standen an und wir haben tatsächlich ein Auto gekauft – unsere Friedl. Damit wir sie nach Hause holen konnte und die Zeit etwas drängte, haben wir eine Online Zulassung beantragt. Dies ging auch problemlos, jedoch darf man mit dieser nicht ins Ausland und sie läuft auch nach 10 Tagen ab. Danach braucht man die Originalplaketten vom Landratsamt. Mit der Onlinezulassung haben wir im Landratsamt angerufen und gesagt, dass wir in einer Woche nach Südtirol fahren möchten und die Originalplaketten gerne auch abholen können. Nein, das ginge nicht – sie sind bereits per Einschreiben verschickt. Hört sich ja wunderbar an. 

Doch es kam in der ganzen Woche über kein Einschreiben. Bei einem erneuten Anruf sagte man uns wieder, es ist auf dem Weg und kommt sicher an. Durch den Feiertag am Freitag wurde ich samstags sehr ungeduldig  – wir waren an der Poststelle und haben mit den Postzustellern selbst gesprochen. Kein Einschreiben weit und breit. Es wurde also klar, dass wir nicht an Ostermontag losfahren können.

So haben wir im Bauernhof angerufen und gesagt, dass wir einen Tag später anreisen werden, in der Hoffnung, dass man dienstags morgens das Problem klären kann. Mein Mann fuhr zur Zulassungsstelle und schilderte dort das Problem. Man könne hier nichts tun, außer uns die Sendungsnummer über die Poststelle zuzusenden. Damit können wir uns dann an DHL wenden. Das Ganze dauerte über 2 Stunden und die ernüchternde Nachricht – der Sendungsstatus offen. Das bedeutet, dass das Einschreiben zwar frankiert aber noch nicht bei der Post registriert wurde. Es begann eine Odyssee mit unzähligen Telefongesprächen, mit unterschiedlichen Stellen, Mailverläufen und weiteren Besuchen vor Ort bei der Poststelle und im Landratsamt. 

Um 16 Uhr ist klar, die Plaketten sind anscheinend verschwunden, niemand weiß wo sie sind und wir werden nicht in Urlaub fahren können. Aus rechtlichen und versicherungstechnischen Gründen kann man uns keine neuen geprägten Stempel geben/ausstellen, solange das Auto auf die anderen angemeldet ist. Zum Abmelden braucht man die Nummern der verschollenen Stempel. Ohne diese sind uns alle die Hände gebunden, und wir dürfen nicht ins Ausland fahren. Doch dies ist ein Rattenschwanz, denn die Onlinezulassung zählt nur einen Tag, danach dürfen wir mit dem Auto gar nicht mehr fahren, auch nicht in Deutschland.

 

Gleichzeitig sind diese unglücklichen und nervenaufreibenden Umstände auch nicht durch unsere Reiserücktrittversicherung abgedeckt. Die Poststelle der Zulassungsstelle sagt, sie haben keinen Fehler gemacht, DHL hat die Sendungsnummer nicht im System. Wir stehen zwischen drin und müssen für einen Urlaub zahlen, den wir nicht antreten können. Selbst wenn die Plaketten auf wundersame Weise noch im Laufe der Woche bei uns eintreffen sollten. 7 Stunden einfache Fahrt sind mir der Urlaub allemal wert, aber ich brauche vor Ort dann auch Zeit um mich von der Fahrt zu erholen und ein paar Tage Zeit, damit sich ein Urlaubsgefühl – und Erholung einstellen kann. Wegen 2 Tagen vor Ort zuzüglich einem Tag Hin – und einem Tag Rückfahrt lohnt sich das für mich nicht. Hier ist die Belastung viel zu groß. Es ist zum heulen – wirklich. Wir hätten diese Berge und die Luftveränderung so sehr gebraucht. Und ein Leihwagen oder die Bahnreise sind aus Gründen nicht möglich gewesen.

 

Zusätzlich habe ich in den letzten Wochen so viel Zeit mit der Organisation und Planung von möglichen barrierefreien und familienfreundlichen Erlebnissen vor Ort beschäftigt, dass es mich wirklich schmerzt diese nicht testen zu können. Ich möchte diese in einem Beitrag gerne mit euch teilen, dass zumindest diese Arbeit nicht umsonst war. Wie gesagt, ich habe es nicht selbst getestet, aber es hört sich alles gut machbar an und ich war voller Vorfreude.

 

wheelymum

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