Wir wollen mehr – 5. Mai der internationale Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen

Eltern mit Behinderungen

 

Am 5. Mai, dem Internationalen Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, wird einmal mehr auf die vielen Hürden und Barrieren hingewiesen, die Menschen mit Behinderungen täglich überwinden müssen. In einer Welt, die oft nicht für uns gemacht ist, ist es ein wichtiger Moment, innezuhalten und zu reflektieren.  Wie weit sind wir gekommen – und wie weit wir noch gehen müssen. Schaut euch die einzelnen Erlebnisse und Berichte an – und vergesst dabei bitte nie die strukturellen Ebenen, auf denen wir immer noch behindert werden.

“Wir wollen mehr” – nicht mehr als andere, wir wollen aber auch nicht weniger. Wir wollen dazu gehören, teilhaben ohne als Bitsteller auftreten zu müssen. Mit diesem “Wie wollen mehr” sind im übrigens keine Nachteilsausgleiche gemeint, die von manchen Menschen als Vorteile gesehen werden. Das sind sie nicht. Sie sind ein Mittel, dass Nachteile die uns physisch oder psychisch entstehen, ein Stück weit ausgeglichen werden können. Sie sind ein Stück weit, die Möglichkeit das wir gleichberechtigt teilhaben können.

Wir wollen mehr

Vor ca. 4 Wochen habe ich die HR-Reportage “Wir wollen mehr: Arbeit ohne Barrieren” gesehen und bin mir wieder einmal bewusst geworden, wie wichtig es ist,  die bestehenden Hürden im Arbeitsumfeld endlich zu überwinden. In dieser Reportage geht es nicht nur darum, dass Menschen mit Behinderungen Zugang zu Arbeitsplätzen erhalten, sondern auch um die Schaffung von Arbeitswelten, die wirklich inklusiv sind. Eine Welt, in der nicht nur der Zugang zu einem Job gewährt wird, sondern in der Menschen wie ich die gleichen Chancen haben, sich zu entwickeln, ihre Fähigkeiten einzubringen und ihre Karriere voranzutreiben. Für mich bedeutet das viel mehr als nur Barrierefreiheit im physischen Sinne.

Es geht um eine Veränderung der Denkweise. Es geht darum, dass Unternehmen nicht nur auf die vorhandenen Einschränkungen schauen, sondern auf das Potenzial, das in jedem Menschen steckt – unabhängig von seiner Behinderung. Oft ist es nicht die Behinderung selbst, die uns zurückhält, sondern die Barrieren, die in den Köpfen der Menschen existieren. Wir brauchen aber tägliche Begegungsräume um diese Barrieren in den Köpfen abzubauen. Dazu müssen diese “Räume” für alle zugänglich sein.

In der Reportage wird deutlich, wie wichtig es ist, dass Arbeitgeber und die Gesellschaft verstehen, dass Vielfalt und Inklusion nicht nur ein “Nice-to-have” sind, sondern dass sie uns allen zugutekommen können. Der Dialog und die Bereitschaft, zu lernen und sich weiterzuentwickeln, sind entscheidend, um eine wirklich inklusive Arbeitswelt zu schaffen. Die Reportage zeigt, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Behinderungen nicht als “besonders” oder “anders” betrachtet werden. Vielmehr sollten wir als gleichwertige Partner in allen Bereichen der Gesellschaft anerkannt werden – auch im Berufsleben.

Es gibt so viele Menschen mit Behinderungen, die über unglaubliche Fähigkeiten und Talente verfügen, die auf dem Arbeitsmarkt bislang unentdeckt geblieben sind. Dabei geht es aber nicht um superhelden Kräfte oder darum, dass behinderte Personen sich oft völlig verausgaben und immer wieder das Gefühl haben, nicht genug zu leisten. Nein, es geht darum die echten Potenziale zu sehen und zu nutzen. Dafür braucht es mehr als nur das Durchbrechen physischer Barrieren. Es geht darum, die gesamte Kultur des Arbeitsmarkts zu verändern, sodass Vielfalt als Stärke wahrgenommen wird.

https://www.ardmediathek.de/video/NjU0Nzg3N2QtZTU0Zi00ZDM4LTlhOGYtN2FmMTExNjA3M2Zj

An diesem Tag möchte ich die Gelegenheit nutzen, um die Herausforderungen anzusprechen, die noch vor uns liegen. Besonders wichtig finde ich dies im Hinblick auf die neue Bundesregierung. Die UN – Behindertenrechtskonevention wurde bereits 2008 ratifiziert. Und ja, es hat sich einiges verbessert, aber es ist noch so unendlich viel zu tun. Arbeit ohne Barrieren ist noch nicht Realität für viele von uns, aber wir müssen weiterhin auf diese Vision hinarbeiten. Es ist an der Zeit, dass jeder von uns, unabhängig von seinen Behinderungen, die Chance bekommt, sein volles Potenzial auszuschöpfen!  Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, endlich zu erkennen, wie wertvoll diese Vielfalt ist.

Der Internationale Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ist ein Tag der Reflexion, aber auch ein Tag des Handelns. Wir wollen mehr – und wir verdienen mehr.

wheelymum

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